Retrospektive: Maria Lassnig Letzten Donnerstag besuchte ich die Eröffnung der Ausstellung "Maria Lassnig" in der Fundació Tàpies. Da ich ein Werk der Künstlerin bereits aus der Sammlung des Städel Museums Frankfurt kannte ('Selbstporträt mit Affe'), mich aber nie wirklich mit Maria Lassnig beschäftigt habe, war ich also sehr gespannt was für Werke mich erwarten würden. Bei der Ausstellung handelt es sich um eine Retrospektive ihrer Selbstporträts. Darunter finden sich aber auch viele Werke mit Tiermotiven, die für Sie aber auch eine Auseinandersetzung mit dem 'Ich' bedeuteten, sowie 3 Filme. Die österreichische Künstlerin verstarb im letzten Jahr im Alter von 94 Jahren. Es handelt sich also um die erste große Ausstellung nach Ihrem Tod und zudem um die erste Lassnig-Ausstellung in Spanien. Das erste Selbstporträt der Ausstellung stammt aus dem Jahr 1942. Die neusten Werke aus den Jahren 2011 und 2013 - also aus ihrer letzten Schaffensphase. Die Werke berühren einen auf eine ganz besondere Art und Weise. Ungeschönt und offen konfrontiert Maria Lassnig einen mit Ihrem Leben - und das meist in nackter Form. Die Werke "Illusion von der versäumten Mutterschaft" oder "Illusion von der versäumten Heirat II" geben einen Eindruck Ihres Gefühlslebens und sind im Falle der 'Geburt' auch sehr plakativ dargestellt. Ihr letztes Selbstporträt ist dieses Gemälde: "Selbstporträt mit Pinsel" 2010-2013. Dieses und noch andere Werke der Ausstellung werden in Barcelona zum ersten Mal ausgestellt. Sie stammten aus Ihrem Atelier-Nachlass. Neben den Gemälden werden auch 3 Filme präsentiert. Den für mich Interessantesten finden Sie im Kellergeschoss der Fundació Tàpies - zusammen mit weiteren Gemälden. In diesem Film besingt Maria Lassnig ihr Leben. Es hört sich an wie ein Kinderlied und man sieht Lassnig in verschiedenen Kostümen und vor selbst gemalten "Zeichentrick"-Szenen ihres Lebens - von der Geburt über die Lehrjahre bis hin ins Alter. Sehr sehenswert! Fazit:
Für mich eine sehr gelungene Ausstellung. In einem schönen Gebäude werden Ihre Werke sehr clean und somit eingängig präsentiert. Wer Maria Lassnigs Werke einmal kennen lernen möchte kann das hier tun. Denn auch die 7 Euro Eintritt sind für mich völlig im Rahmen. Zudem gibt es im ersten Stock der Fundació noch Werke Tàpies zu sehen. Und für Lassnig-Fans ist diese Ausstellung ohnehin ein Muss!
Kommentare
|
Kleingedrucktes
© 2013-20 Barcelona-Museum.com
Autor: Celine Mülich |
Weitere Projekte |